Schritt für Schritt. Den Fokus auf das Gehen. Die Natur im Blick. Gedanken durch mich hindurchströmen lassen, sie nur wahrnehmen, beobachten. Ohne Bewertung und Beurteilung. Stimmungen durchwandern. Es geht nur darum, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Das geht ganz leicht. Und es tut gut.
Seit 20. Jänner 2021 gehe ich (fast) täglich. Mein Ziel pro Tag sind 10.000 Schritte. Das halte ich auch ein, bis auf einige, wenige Ausnahmen. Hin und wieder geht es sich wie von selbst, ein anderes Mal ist es anstrengend.
Manchmal habe ich fast ein wenig das Gefühl von "getragen sein". Mein Körper folgt dem Rhythmus, den ihm mein Geist vorgibt und umgekehrt. Das Atmen begleitet, nimmt Lebenskraft auf und gibt Verbrauchtes ab.
Auch mit meinem Kopf verhält es sich so. Neue Eindrücke und Gedanken ersetzen Altes, Schweres.
Die Leichtigkeit durchdringt mich.
Beim Zwitschern der Vögel, dem Rauschen der Bäume, beim Hören der Geräusche meiner Schuhe auf dem Boden erscheint mir plötzlich alles andere so unwichtig.
Ich bin Hier. Jetzt. Genau darum geht es.
Dieses Gefühl behalte ich in meinem Inneren. Es erfüllt mich. Es gibt mir Kraft. Es schenkt mir Zuversicht, Vertrauen und Geborgenheit.
Alles Belastende scheint in weite Ferne gerückt und manchmal muss ich lachen, wie ich bloß über so vieles nachdenken oder zweifeln konnte.
Es ist ein Kreis. Der Lauf des Lebens und der Ewigkeit.
Oft nehme ich mich wichtig. Sehr wichtig. Dabei bin ich doch nur ein winzig kleiner Teil der Schöpfung.
Je weiter ich gehe, desto gelassener werde ich.
Es ist wie Meditation für mich.
Wenn du dich für mein Gehen interessierst oder mich begleiten möchtest, dann melde dich gerne.
(c) Lydia Ruckensteiner
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