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Stürmische Zeiten

Seit heute Mittag weht der Wind rüttelnd stürmisch ums Haus.

Kalt ist es geworden. 

Vor einigen Tagen war der Wind noch ein gemütlich warmer Föhnsturm. 

Heute bläst er mir eisig um die Ohren. Wie es sich eben gehört - für Ende Oktober.

Der Wind kündigt Veränderung an. Er treibt die letzten Sommertage in Richtung Süden und ebnet dem rauen Wetter den Weg.

Blätter wirbeln durch die Luft. 

Loslassen ist angesagt.

Was nicht ganz freiwillig hergegeben wird, wird dem Baum nun entrissen.

Irgendwie fühle ich mich gerade ähnlich.

Das Leben plätschert manchmal so unverschämt harmlos und spielerisch dahin, bis einem der nächste Sturm die Böen um den Kopf wirft.

Standfestigkeit ist gefragt. Doch wehe dem, der sich starr gegen die Kraft der Natur und des Lebens auflehnt. Schnell ist ein unbiegsamer Stamm gebrochen, ein waghalsig entgegenhaltender Ast ein leichtes Spiel für den Wind. 

Demütig beugend und sich der eigenen Wurzeln erinnernd ist immer noch das Beste. Vertrauen. 

Nicht blauäugig schön rednend, sondern aus tiefer, innerer Überzeugung heraus. 

In mich hinein schauen und den Wind draußen toben lassen, wissend, dass das Leben eben ist, wie es ist.

Demütige Gottergebenheit inmitten von hilflosen Wandlungsprozessen, die ja doch nur dem dienen, was ich mir als Seele vorgenommen habe. 

Nicht immer kann ich alles verstehen. 

Wie immer und überall geht es auch hier um das Loslassen - Gedanken, Muster, Gewohnheiten, Vorstellungen, Pläne und was sonst noch so alles aus meinem Verstand kommt. EINlassen auf das was ist. 

Und darauf vertrauen, dass Wunder möglich sind. Öfter als wir glauben. 

Genau genommen sind wir selbst das größte Wunder - warum sollten sie also nicht möglich sein?

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