Heute ist der 5. Dezember und somit der 2. Adventsonntag im Jahr 2021.
Die Stimmung draußen ist trüb, grau, nass und nicht sehr einladend.
Von "weihnachtlich" nicht viel zu sehen.
Für mich ist die Weihnachtsstimmung heuer dennoch schon gut wahrnehmbar.
Dieses Grau im Außen bringt mich in Verbindung mit all den Farben in meinem Inneren.
Durch den bei uns derzeit wieder herrschenden Lockdown können die Leute gottseidank nicht wie gewohnt in die Geschäfte stürmen und ihrem Verkaufswahn erliegen. Ja, ja, mir ist schon klar, dass der Online-Handel boomt und der große A. höchstwahrscheinlich enorm profitiert. Wer weiß, vielleicht ist das ja auch alles so gewollt.
Ich vertraue generell darauf, dass die Dinge sowieso so kommen, wie sie kommen und alles einer höheren Führung/Fügung unterliegt.
Natürlich können wir Entscheidungen treffen, doch auch die sind vielleicht im "großen Plan" schon enthalten und genauso für unseren Weg vorgesehen.
Oder aber alles ist sowieso dem Zufall überlassen.....wie sollten wir dann jemals in irgendeiner Form etwas beeinflussen oder steuern können?
Wenn wir uns wieder etwas mehr nach innen wenden und auf unsere leisen Impulse hören würden, dann könnten wir vielleicht auch wieder etwas demütiger sein.
Denn an dankbarer Demütigkeit fehlt es derzeit an allen Ecken und Enden.
Wir Menschen sind nicht das Wichtigste hier auf Erden! Wir sind Teil von ihr. Genau wie auch alles andere, was uns umgibt.
Niemals würden sich Tiere auflehnen gegen etwas, was ist.
Manch eine(r) mag sich jetzt entrüsten über diesen Vergleich, doch was unterscheidet uns tatsächlich von Tieren. Der Verstand?
Ist es nicht genau er, der uns in diese missliche Lage gebracht hat? Weil er so gut wie immer nur nach einem "mehr" strebt? Und weil er uns ständig einzureden versucht, es ginge nur um die Besonderheit des Einzelnen?
Unterliegen wir da nicht einem gewaltigen Fehler?
Man möge sich nur vorstellen, eine einzelne Person (oder von mir aus auch eine kleine Gruppe Menschen) bliebe am Ende auf dieser Welt übrig. Wären sie überlebensfähig? Nämlich aus heutiger Sicht! Mit all dem Wissen, das wir heute haben, mit den Denk- und Sichtweisen, mit der Verwöhntheit, der Selbstverständlichkeit des ständigen Versorgt-Seins und Werdens, all den Möglichkeiten.
Stell dir jetzt nur kurz vor, nichts von alledem wäre mehr übrig, weil alle Systeme fallen, Konsum nicht mehr wie gewohnt möglich ist, Gesundheitsversorgung nicht mehr funktioniert. Es gäbe hier noch vieles aufzuzählen.
Wer bist du, wenn vom Außen nichts mehr übrig bleibt?
Hast du darüber schon einmal nachgedacht?
Ich lade dich heute ein, genau das zu tun.
Vielleicht magst du sogar anfangen, Ballast abzuwerfen. Du magst beginnen, auszumisten, Dinge wegzugeben, dich von Konsumgütern zu befreien, die dich ohnehin eher beschweren, als dass sie dir dienlich wären.
Du wirst merken, dass sich durch diesen Prozess des Loslassens von materiellen Gütern ziemlich bald eine wohltuende Leichtigkeit einstellt. Die Energien fließen anders. Sie können mehr Raum einnehmen und bekommen einen anderen Stellenwert.
Alles ist freier, offener, nicht so zugestopft.
Das wird sich auch auf dein Denken und Handeln auswirken. Es wird sich verändern.
Dir wird langsam bewusst, wie wenig du wirklich brauchst. Zum Leben. Zum Glücklichsein. Zum Erfüllt-Sein.
Wenn du mit dem Entsorgen, Verschenken, Verkaufen all der nicht mehr gebrauchten Sachen fertig bist, dann gehe weiter.
Überlege, was von den Dingen, die du jetzt noch hast, du genau genommen, auch noch hergeben könntest.
Brotmaschine, Kaffeemaschine, Wäschetrockner. Was hast du noch so alles rumstehen?
Wie geht es dir mit dem Gedanken, dass du dich auch von hilfreichen Alltagsgegenständen trennen sollst?
Du argumentierst jetzt vielleicht, dass das ein unsinniges Experiment sei, denn schließlich hast du all diese Dinge ja extra gekauft und Geld dafür ausgegeben.
Lass dich gedanklich dennoch ein auf diesen Prozess!
Wenn du damit "durch" bist, geh noch weiter, indem du dir vorstellst, dass du in deinem Haus/deiner Wohnung nun auch auf Heizung und Strom verzichtest.
Was hätte das für Auswirkungen? Was würde plötzlich nicht mehr möglich sein? Wie würde sich das auswirken auf dein Leben?
Als nächstes fällt die Versorgung mit Wasser weg. Dann noch dein Haus/deine Wohnung.
Womöglich hast du noch ein Auto.
Keine Sorge, auch das fällt weg.
So.
Hier stehst du nun.
Was machst du?
Wo gehst du hin?
Wo suchst du Hilfe?
Stell dir jetzt noch vor, dass du überall abgelehnt wirst oder einfach nirgendwo mehr Menschen sind, die dir Hilfe bieten KÖNNEN.
Eine ziemlich apokalyptische Vorstellung, nicht wahr?
Das Experiment soll nur veranschaulichen, dass wir einander immer und überall brauchen und aufeinander angewiesen sind.
Ob wir das nun wollen, oder nicht.
Jede(r) von uns hat eine (oder mehrere) Aufgabe(n). Jede(r) hat einen wichtigen Auftrag hier, dessen bin ich sicher.
Jedes Talent, jede Gabe, jede Fähigkeit und somit jedes Individuum ist wichtig, um das Ganze aufrecht zu erhalten.
So funktioniert das Kollektiv nun mal. So geht Welt.
Klar können wir auch in den Dschungel ziehen und uns dort durchschlagen. Oder wir können beschließen, in die Wälder oder in abgelegene Gegenden zu ziehen.
Doch würde das jede(r) machen, hätten wir schon wieder das nächste Thema. Wir wären uns im Weg. Wir würden vielleicht um unseren neu gewonnenen Raum streiten. Oder um das gefundene Essen.
Es wäre wiederum nötig, Regeln aufzustellen oder Gemeinschaften zu bilden.
Wobei wir wieder am Anfang stünden. Das ewige Rad des Lebens.
Das oben genannte muss natürlich nicht zur Realität werden.
Es geht für mich einfach darum, aufzuzeigen, dass wir uns wieder mehr besinnen sollten.
Auf uns und auf die leise flüsternde Stimme in uns.
Was wollen und was brauchen wir wirklich?
Wie wollen wir Natur erhalten, wie auf das Wohl der Tiere achten?
Wie möchten wir mit unseren Mitmenschen umgehen?
Wo können wir hilfreich die Hand reichen?
Wo können wir Brücke sein, wenn Verbindungen abgebrochen sind?
Wann dürfen/sollen wir einschreiten, wenn wir Zeuge von Trennung und Streit werden?
Wie können wir Wegbereiter sein für einen neue Welt?
Ich erwarte Christus heuer sehnsüchtig. Es ist notwendiger denn je, dass er geboren wird und egal, ob wir an Weihnachten und die Geburt Jesu´ glauben oder nicht, Tatsache ist, dass wir alle gemeinsam die Herzen öffnen dürfen, um endlich das Licht in uns aufnehmen zu können und es als Liebe wieder aus uns strömen lassen zu können.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine beschauliche Adventszeit voll Licht und Liebe.
Bleibt auf Kurs, ihr Lieben.
Lydia
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ida (Sonntag, 05 Dezember 2021 11:25)
wie wahr, ausmisten ist wichtig, das sieht man auch bei den tieren, sonst versinken sie in der sch.....
Elke (Sonntag, 05 Dezember 2021 12:51)
Du sprichst Jesus aus der Seele.
Wir tragen alle allzeit den göttlichen Funken, das Licht in uns. So gesehen können wir jeden Tag Weihnachten haben. Es liegt an uns, es zu hüten und mehren, indem wir es verschenken.
1. Thes. 5,16
Freut euch allezeit.
Gesegneten Advent!